25 Jahre Jubiläum!
Sehen Sie, was Balikatan alles leistet:
«Valorize quem te valoriza, porque o resto só te procura quando precisa.»
Schätzen Sie diejenigen, die Sie schätzen, denn der Rest sucht
Carla aus Portugal
«Roma e Pavia não se
fizeram num dia.»
Rom und Pavia sind nicht in einem Tag erbaut worden. - Leia aus Brasilien
«A palabras necias oidos sordos.»
Zu törichten Worten taube Ohren.
Margarita aus der Dominikanischen Republik
«A caballo regalado no se le
miran los dientes.»
Dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Myriam aus Kolumbien
«A todos les llaga su
momento de gloria.»
Jeder findet sein Glück.
Yariel aus der Dominikanischen Republik
«Antes se pilla al mentiroso
que al cojo.»
Lügen haben kurze Beine.
Victoria aus Ecuador
«Kung walang tiyage, walang nilaga.»
Ohne Fleiss kein Preis.
Ann aus den Philippinen
«Deitar cedo e cedo erguer, dá
saúde e faz crescer.»
Wer früh aufsteht, bleibt gesund.
Bea aus Portugal
أول الشجرة بذرة
Ein Baum beginnt mit einem Samenkorn. (Selbst ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt.)
Bushra aus Syrien
Um das Leben philippinischer Frauen und Männern in ihrer neuer Heimat zu erleichtern, wurde das Balikatan 1993 gegründet.
Schnell wurde es aber den Gründerinnen klar, dass es nicht nur mehr Menschen gab, die die Infrastruktur und Dienstleistungen von Balikatan benötigten, sondern auch, dass das Leben in der neuen Heimat viele Herausforderungen stellt, welche sie alleine nicht bewältigen können. 1999 entschied das Zentrum deshalb, seine Tore für Frauen und Männer aus anderen Kulturen zu eröffnen.
Die Angebote wuchsen mit den Bedürfnissen der gewachsenen Klientel. Die erste und wichtigste dieser Herausforderungen war, die Sprache zu lernen. Denn nur wer die Sprache spricht, kann Freundschaften schliessen, mit den Ämtern sprechen, ihre Kinder in der Schule unterstützen und schliesslich Arbeit finden.
Weil es in dieser Zeit noch keine subventionierten Deutschkursen, wie wir jetzt kennen, gab, organisierte das Balikatan mit Hilfe eines Lehrer-Kollegen Deutschkurse. Dank der Unterstützung des Kantons Graubünden können wir die Deutschkurse bis heute anbieten.
Um das Leben und Herausforderungen der Migrantinnen und Migranten der Bevölkerung zu kommunizieren, und sie zur Verständnis und Toleranz zu ermutigen, wurden Theaterstücke konzipiert und durchgeführt, gespielt von der Migrantinnen. Gleichzeitig wird praktische Hilfe wie, zu den Ämtern begleiten, Verfassung von Briefen, Anrufe an Ämter, Informationen zu allen Belangen und Übersetzungen (Tagalog-Deutsch/Englisch-Deutsch) angeboten, was von den Betroffenen immer gerne angenommen wird.
Obwohl das Balikatan zu keiner politischen Partei oder religiösen Gruppe gehört, gehören Diskussionsrunden über Politik und Glauben zu den regelmässigen Aktivitäten des Zentrums. Die Rolle der Frauen und Männer in der Gesellschaft, sowie Toleranz gegenüber anderen Kulturen, politische Überzeugungen und Glauben stehen bis jetzt im Zentrum dieser Diskussionsrunden.
Seit 2015 engagiert sich auch das Balikatan durch die Teilnahme seiner Spielgruppe KIDS + am Projekt der Stadt Chur „Deutsch für die Schule“, für Kinder mit Migrations-hintergrund, damit sie die
Sprache spielerisch lernen können und sie für die Schule vorzubereiten.
Fit für den Arbeitsmarkt
Gefragt, warum sie Deutsch lernen wollen, antworten die meisten Deutschteilnehmerinnen, dass sie arbeiten wollen. Noch niemand, der bei uns die Deutschunterricht besucht, denkt in erster Line an einer Konversation mit dem Nachbarn zu führen, die Schweizer Kultur kennen zu lernen, Radio zu zuhören oder Fernsehprogramme endlich verstehen. Nicht, dass sie die obererwähnten Sachen nicht tun wollen. Nur nicht jetzt, sondern später. Zuerst müssen sie ein Leben aufbauen, ohne den Weg zum Sozialamt zu schlagen. Sie setzen Ihre Hoffnung auf der Beherrschung der Sprache. Sie müssen aber früher oder später ansehen, dass die Sprache allein nicht genügt. Nicht ausreichende Ausbildung, unanerkannte Diplome oder Ausbildung, die im Lande nicht gefragt ist, Hemmungen gegen bestimmte Ethnien, sind beinah unüberwindbare Hindernisse. Um sich in Schweizerischer Arbeitsmarkt zu behaupten, müssen sie nicht nur die Sprache beherrschen, sondern sich umschulen, umdenken, Gelerntes auffrischen oder neu aneignen. Sie müssen gezielt Fähigkeiten lernen, die den Arbeitsmarkt verlangt. Das Balikatan erkannte die Situation und startete das Projekt ´Fit für den Arbeitsmarkt´. Obwohl einige Frauen durch das Projekt am Ende Arbeit fanden, die meisten blieben auf der Strecke. In einem der 3x im Jahr stattfindenden Treff der ehemaligen Teilnehmerinnen, äusserten viele den Wunsch ihr Gelerntes zu gebrauchen und andere Frauen die Möglichkeit geben, auch neue Fähigkeiten zu erlernen.